Infos zum StaLa 2020

Liebe Pfadfinder und liebe Eltern der Pfadfinder,

als wir auf Grund der COVID-19-Pandemie unsere regelmäßigen Sippenstunden und die jährliche Maiwanderung absagen mussten, haben wir das Stattfinden des Stammeslagers noch offengelassen. Wir wollten keine voreiligen Schlüsse ziehen und haben daher die gesetzliche Entwicklung in den letzten Monaten verfolgt und sind mit Gott ins Gebet gegangen. Basierend darauf, sind wir jetzt zu einer Entscheidung gekommen.

Damit ihr unsere Entscheidung nachvollziehen könnt, erläutern wir, ob und wie ein Pfadfinderlager in der aktuellen Situation stattfinden kann.

Ab dem 15.06.2020 gelten Änderungen bzgl. Angebotsformen mit Übernachtungen außerhalb des eigenen Haushalts im Bereich Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit in Baden-Württemberg nach § 1 Absatz 2 der CoronaVO Angebote KJA/JSA.

 

Welche Änderungen sind das?

  • Die Beteiligtenzahl (Teilnehmende + Betreuende) soll für die Sommerferien auf 100 Personen erweitert werden.
  • Bei der An- und Abreise besteht die Maskenpflicht.
  • Die Abstandsregelung von 1,5 Metern zwischen Betreuenden und Teilnehmenden ist außerhalb der Schlafzeit einzuhalten. Um das zu ermöglichen muss das Zeltlager so gestaltet werden, dass jede Person eine Fläche von 10 Quadratmetern außerhalb der Übernachtungszelte zur Verfügung hat.
  • Es sind möglichst viele Zelte für die Übernachtung aufzubauen, um die Belegung pro Zelt möglichst gering zu halten. Wenn möglich, sollte die Übernachtung im eigenen Zelt ermöglicht werden.
  • Tagsüber können die Übernachtungszelte nicht für Aktivitäten benutzt werden. Diese müssen bestmöglich belüftet werden. Bei Witterungsverhältnissen müssen ausreichend Planen, Segel oder Pavillons zum Unterstellen zur Verfügung stehen.
  • Bei der Belegung der Zelte mit Teilnehmenden und Betreuenden ist darauf zu achten, dass die Belegung während des Angebots möglichst gleichbleibend ist.
  • Die Selbstversorgung ist grundsätzlich möglich, jedoch ist auf die Einhaltung der Hygienevorschriften zu achten.
  • Die Leiter des Lagers müssen das Hygienekonzept um ein Präventions- und Ausbruchsmanagement erweitern. Zudem müssen verantwortliche Personen vor Ort (Sippenführer und alle weiteren Mitarbeiter) benannt und geschult werden.

 

Was beinhaltet das Hygienekonzept, Präventions- und Ausbruchsmanagement?

Hygienekonzept:
Berührungen, Umarmungen und Händeschütteln ist untersagt. Die Hände müssen mindestens 20 Sekunden lang gewaschen werden. Mit den Händen nicht in das Gesicht fassen und Niesen/Husten in die Ellenbeuge. Singen und lautes Sprechen ist zu unterlassen. Bei sportlichen Aktivitäten ohne Körperkontakt sind auf größere Abstände zu achten. Die Verantwortlichen müssen auf die Abstandsregelung achten und hinweisen. Besonders gefährdete Kinder mit Vorerkrankungen, sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Nach Möglichkeit erfolgt die Ausgabe der Lebensmittel einzeln verpackt, die Übergabe erfolgt kontaktlos. Kein gemeinsames Nutzen von Geschirr/Besteck. Eine gemeinsame Essenszubereitung darf nicht stattfinden. D.h. es müsste ein konstantes Küchenteam für das gesamte Lager geben.

Präventionsmaßnahmen:
Im Vorfeld sind alle Personen (Teilnehmer, Leiter und Eltern) über Covid-19 zu informieren und über Schutzmaßnahmen aufzuklären. Der Kontakt sollte während des Lagers reduziert werden. Deshalb die Abstandsregelung und die Reduzierung der Belegung pro Zelt. Pro Angebot (Heißt z. B. großes Spiel, Hajk oder Workshops) sind verantwortliche Betreuende zu benennen und als Präventions- und Ausbruchsmanager zu schulen. Diese sind zugleich Ansprechpartner für die zuständigen Gesundheitsämter. Im Ernstfall übernehmen diese die Betreuung und Isolation von Verdachtsfällen und Erkrankten. Diese Personen dürfen dann keinerlei Kontakt mehr zu anderen Personen auf dem Lager haben. Außerdem müssen pädagogische Unterstützungsangebote vorhanden sein, die auf mögliche Ängste und Stress der Teilnehmer eingehen können.

Ausbruchsmanagement:
Treten in zeitlicher Nähe Verdachtsfällte mit entsprechenden Symptomen auf, ist grundsätzlich davon auszugehen, dass es zu einem Ausbruch gekommen ist. Umgehend muss Kontakt zu dem lokal zuständigen Gesundheitsamt aufgenommen werden. Es sind alle Personen mit Symptomen dem Gesundheitsamt zu benennen und die Kontaktpersonen sind nach Zeit, Ort und Person zu dokumentieren. Die Verdachtsfälle müssen von allen weiteren Teilnehmenden isoliert werden. Die Präventions- und Ausbruchsmanager sind dafür zuständig, über das Geschehen zielgruppengerecht zu informieren, um Unsicherheiten und Ängste bei den weiteren Teilnehmenden abzubauen. Falls sich ein Verdachtsfall bestätigt, ist den Vorlagen des Gesundheitsamts während und nach dem Lager Folge zu leisten.

Die erläuterten Änderungen sind zusammengefasst und beinhalten nicht alle Details. Dennoch verschaffen sie einen Überblick, unter welchen Umständen ein Lager stattfinden kann und wie es verlaufen würde. Stand heute ist ein Lager möglich, aber nur unter strengen Auflagen.

 

Wie würde das Lager unter diesen Auflagen ablaufen?

Wir müssten uns über den gesamten Lagerplatz mit möglichst vielen Zelten aufteilen. Da wir nicht über genug Jurten/Kohten verfügen, um jede Person einzeln unterzubringen, müssten so viele Personen wie möglich ein eigenes Zelt mitbringen. Der gemeinsame Kreis am Lagerfeuer, den wir normalerweise nutzen, um zu essen, zu singen und auf die Andachten zu hören, kann nicht wie gewohnt realisiert werden. Bei Witterungsverhältnissen müsste ein Zelt (oder Überdachung) in der Größe eines Festzelts vorhanden sein. Unsere Aktivitäten d. h. gemeinsame Bauten, Workshops, Hajk, Nachtwache, großes Spiel, sollten am besten pro Zeltgruppe (Sippe oder Sippenteile) durchgeführt werden. Das gemeinsame Übernehmen von Aufgaben in der Küche, beim Aufbau/Abbau oder die Mischung von Sippen in Workshops und Spielen, kann nicht realisiert werden.

Unser Ziel, die Gemeinschaft unter den Sippen im Stamm zu stärken und vor allem die Beziehung zu Gott zu fördern, kann damit nur schwer erreicht werden. Ein Pfadfinderlager wie wir es kennen, kann so nicht stattfinden. Wir übernehmen als Stamm eine große Verantwortung für die Kinder und Eltern in diesem Zeitraum. Dieser können wir unter den genannten Auflagen nicht gerecht werden.

Das bestehende Risiko einer Infektion ist leider zu groß, als dass wir gewissenhaft ein Lager durchführen könnten. Daher haben wir uns entschieden, das Stammeslager 2020 nicht stattfinden zu lassen.

Es tut uns sehr leid und wir bitten um euer Verständnis!

Dafür freuen wir uns umso mehr auf das nächste Jahr und hoffen auf einen positiven Verlauf der Pandemie.

„Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes.“

Römer 15:13

Liebe Grüße und Gut Pfad

Stammesführung Steinadler Stuttgart